Mit Neti und Nasya hält man in Yoga und Ayurveda die Nase gesund. Neti könnt ihr gut alleine zuhause machen. Für eine Nasya lohnt sich eine Ayurveda-medizinische Konsultation.
Jala Neti oder oft einfach nur Neti ist die yogische Nasenspülung mit Salzwasser. Sie wird traditionell mit einem sogenannten Neti-Kännchen durchgeführt, mit dem man das körperwarme Wasser sanft in eines der Nasenlöcher einfliessen lässt. Dabei hält man den Kopf etwas schief und wartet einfach, bis es zum anderen Nasenloch wieder rauskommt. Das klingt etwas gewöhnungsbedürftig ist aber viel einfacher, als man zunächst denkt. Am besten funktioniert das unter der Dusche. Besonders, wenn man noch nicht so ganz sicher ist, in welchem Winkel der Kopf sein muss und wo es dann genau rausfliesst? Neti-Kännchen gibt es bei Dhara im Shop oder auch an vielen Orten im Internet zu kaufen. Das Salzwasser sollte wie gesagt körperwarm sein und die richtige, nämlich eine isotonische Konzentration haben. In die meisten Neti-Kännchen passt etwa ein Deziliter (100ml). Und auf diesen Deziliter braucht es 0.9g Salz, dann stimmt die Konzentration (zum Umrechnen: 9g pro Liter). Gespült wird einmal von links nach rechts und einmal von rechts nach links. Danach unbedingt die Nase trocken Atmen! Und zwar mit ein bis drei Runden Kapalabhati. Das ist schnelles aktives Ausatmen mit passivem Ausatmen. Wenn alles gut trocken ist, dann noch mit dem kleinen Finger ein bis zwei Tropfen Sesamöl oder spezielles Nasya-Öl auf die Schleimhäute auftragen (gibt’s im ayurvedischen Fachhandel, bitte in der Schweiz bestellen, nicht irgendwo im Ausland, sonst weisst du nie so recht, was da tatsächlich drin ist). Achtung: Bei verstopfter Nase, Nasenbluten und Anfälligkeit für Ohrinfektionen unbedingt vorher mit eine:r Ayurveda-Mediziner:in oder deine:r Hausärzt:in reden.
Man nennt das zwar Nasya-Öl, was du dir selbst nach der Neti auftragen kannst, jedoch ist mit Nasya vor allem die Ayurveda-medizinische Behandlung der Nase mit Öl gemeint. Dabei kommen spezialisierte und auf deinen Typ abgestimmte Öle zum Einsatz. Zur Vorbereitung gibt es eine Inhalation mit heissem Dampf und Kräutern. Danach wird der gesamte Kopf massiert und vorgewärmt, damit das Öl, das dann in die Nase eingeträufelt wird, gut einwirken kann. Angewendet wird Nasya im Ayurveda unter anderem bei allen Problemen mit der Nase als auch bei einigen Problemen der Augen, der Ohren und sogar der Psyche also zum Beispiel bei Stress.
Das wohl häufigste «Nasenproblem» in unseren Breitengraden dürfte wohl der Heuschnupfen sein. Hier kann Nasya in einigen Fällen auch Sinn machen, die häufigste Behandlung ist hier jedoch eine Kur im Januar mit Pippali, einem speziellen Pfeffer, der täglich während zwei Wochen eingenommen wird. Diese Behandlung sollte jedoch auf keinen Fall selbständig sondern immer in Begleitung eine:r Ayurveda-Mediziner:in gemacht werden.
Eine ausführliche Studie zu den Vorteilen und Anwendungsmöglichkeiten von Jala Neti findest du hier.